Grüne Zeiten

Er war ein Grüner, durch und durch,
vertrat die Tiere, welche darben,
wie beispielsweise Frosch und Lurch.
Er haßte Hoechst und IG Farben.

Er liebte Joghurt, Müsli, Quark,
aß Bio-Brot und Bio-Eier.
Der Rettich macht´ ihn froh und stark.
Er haßte ganz besonders Bayer.

Er widmete dem Biotop
sein ganzes Tun, 2 Stunden täglich.
er suchte Gift per Mikroskop.
Er fand Atomkraft unerträglich.

Als Saubermann für See und Fluß
verfolgte er konstant die Lumpen,
die in den Himmel Staub und Ruß
und Gift in die Gewässer pumpen.

Der Umweltschutz in Wald und Flur
war das, was ihn besonders freute.
Er überwachte die Natur,
auch, was der Landmann darauf streute.

Er liebt als ein Öko-Freak
das Unkraut selbst im eigenen Garten.
Er führte haßerfüllten Krieg
mit der Chemie der bösen Arten.

Das alles hat ihm zugesetzt.
Er nahm zuvieles sich zu Herzen.
Er fühlt´ sich müde, abgehetzt.
Alsbald begann der Kopf zu schmerzen.

Da ging die Konsequenz dahin.
Und es ging nach der alten Leier:
Er schluckt zwei, drei Aspirin.
Und die sind, wie man weiß, von Bayer.

 

Prosa, Gedichte und Zeichnungen von: Gerd Gailing